Ultramatic CS 1965-1967
Voigtländer interner Name: Typ 160 Im Gegensatz zu der Bessamatic CS, hat die Ultramatic CS bei Markteinführung die "M"-Synchronisation für Blitzbirnchen nicht eingebüßt. Auch der Blitzschuh bleibt ein separates Zubehörteil. Der vorwärtslaufende Bildzähler der Bessamatic CS wird hingegen bei der Ultramatic CS nicht umgesetzt.
Die Verriegelung der Gehäuserückwand hat noch eine zusätzliche Sicherung bekommen. Neben dem Rasthebel, der den Rückspulknopf herausspringen läßt, befindet sich jetzt noch zusätzlich ein Sperrknopf. Erst durch das Verschieben dieses Sperrknopfes läßt sich der Rasthebel betätigen.
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Ultramatic CS Eine völlig neue Ultramatic
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Rückschwingspiegel Der Rückschwingspiegel bleibt leider ein Alleinstellungsmerkmal der Ultramatic. Die Fehleranfälligkeit der Ultramatic war relativ hoch und die Reparatur sehr aufwendig. Ursache war ein nicht vollständig abgelaufenes Hemmwerk. Dadurch wurde der Verschluß nicht wieder gespannt, was letztendlich zu einer vollkommen blockierten Kamera führte. Ohne die Machanik für den Rückschwingspiegel sind die Abläufe in dem Gehäuse einfacher und es kann nicht zu so einem Totalausfall kommen. Der Verschluß kann durch den Fotografen wieder gespannt werden und man verliert nur ein Bild auf dem Filmstreifen. Die Ultramaitc CS gibt es daher nicht mit Rückschwingspiegel.
Der CS Belichtungsmesser
| Die Ultramatic CS nutzt die gleichen lichtempfindlichen Widerstände aus Cadmiumsulfit wie die Bessamatic CS für den Belichtungsmesser. In dieser Kamera sind sogar gleich zwei CdS-Zellen (b) eingebaut. Da sie ein Jahr vor der Bessamatic CS am Markt erscheint, ist die Ultramatic CS somit die erste Kamera mit Zentralverschluß und CdS-Belichtungsmesser. Auch hier ist also die TTL-Belichtungsmessung umgesetzt. Damit ist die Voigtländer Ultramatic CS die ersten deutsche Kamera mit Offenblendenmessung und auswechselbaren Objektiven überhaupt.
Bei der verwendeten Batterie (f) hat man auf den gleichen Typ (PX13 bzw. 625PX) bei beiden Kameramodellen zurückgegriffen. Untergebracht ist die Quecksilberzelle links neben dem Sucher in einer kleinen Kunststoffhalterung.
Der Meßbereich des Belichtungsmessers ist nun wieder geringfügig größer als der der Ultramatic. Er reicht, wie bei der Bessamatic CS, von 12,5 bis 50.000 Apostilb.
Für die Prüfung der Batteriekapazität befindet sich auf der Oberseite der Kamera der kleine grüne Knopf, den wir auch schon von der Bessamatic CS kennen. Beim Betätigen des Prüfknopfes und ausreichender Batteriekapazität stellt sich der Belichtungszeiger (d) im Sucher auf ein grünes Feld. Zu finden ist es links im Sucher in dem Kreisbogen mit den Blendenzahlen. (Siehe Bild unten)
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| a) b) c) d) e) | Okular CdS-Widerstände Meßwerk Zeiger Film | f) g) h) i) k) | Batterie Pentaprisma Mattscheibe Spiegel Opjektiv |
Erläuterungen zu der Problematik "Alterung von CdS-Zellen" und Lösungen zu den heutigen Beschaffungsproblemen von 1,35V Knopfzellen stehen unter dem Kapitel der Bessamatic CS.
Fotografiert man mit einem Stativ deckt das Auge das Okular (a) nicht ab. In diesem Fall kann der CdS-Belichtungsmesser durch das Licht, das über den Sucher auf die CdS-Zellen trifft, beeinflußt werden. Bei Benutzung der Blendenautomatik kann es dann zu Fehlbelichtungen kommen. Hier kann die Lichtschutzkappe 160/19 helfen, die zur Aufnahme auf den Sucher gesteckt wird.
Der CS Sucher
Wie schon oben erwähnt haben wir zusätzlich das grüne Prüffeld der Knopfzelle im Sucher. Der Sucher hat aber noch weitere Besonderheiten, die es sonst bei keinem Kameramodell der Bessamatic-Serie gibt.
Der in der Mitte befindliche Schnittbild-Entfernungsmesser ist jetzt diagonal geteilt und nicht mehr horizontal. Dadurch kann auf horizontale und vertikale Linien gleichermaßen scharfgestellt werden. Man muß die Kamera gegebenenfalls also nicht extra zum Scharfstellen drehen.
Der Mattscheibenring um den Schnittbildindikator ist entfallen. Dafür ist das komplette restliche Sucherfeld als Mattscheibe ausgeführt. Hierdurch wird nochmals die Einstellung der richtigen Schärfe erleichtert. |
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Blick in den Sucher der Ultramatic CS
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Der CS Einstellknopf für einen Korrekturfaktor
Das Einstellrad für den Verlängerungsfaktor von Filtern (Oberseite rechts) wurde verändert. Der Verlängerungsfaktor wird ja durch die TTL-Belichtungsmessung direkt mit berücksichtigt. Also hat man dieses Einstellrad genutzt und kann nun hiermit eine gezielte Über- oder Unterbelichtung von ±1 er Blende einstellen. Der kleine Ring im Sucher der Ultramatic, der einen eingerückten Verlängerungsfaktor kennzeichnet, wurde bei der "CS" leider nicht übernommen. Man hätte ihn auch hier gut nutzen können um anzuzeigen, daß der Einstellknopf aus der Nullage herausgedreht wurde.
Allgemeine Daten und Bilder
Gewicht: 876g (nur das Gehäuse)
Produzierte Gehäuse ca. 10.000 Stück
Preis 1965: DM 664,-- (nur das Gehäuse)
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Ultramatic CS mit original Karton |
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Voigtl. - Bestellnummern
Gehäuse:
mit Color-Skopar:
mit Septon:
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160/00
160/95
160/98
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Ultramatic CS mit Septon und Blitzschuh |
Von der Ultramatic hatte man noch vorproduzierte Kappen auf Lager. Diese Kappen wurden für die Fertigung der ersten Version der Ultramatic CS weiterverwendet. Der Schriftzug "Ultramatic" ist daher noch auf der linken Seite der oberen Kappe erhalten geblieben.
Bei der späten Version der Ultramatic CS ist die Beschriftung "Ultramatic" dann von der linken Seite der oberen Kappe ins Zentrum gerückt.
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| | Späte Version der Ultramatic CS mit einer Sonderausgabe des Septon von 1963 mit rotem Schriftzug |
Der Kamerakarton ist mit grüner Farbe gestaltet. Schematisch abgebildet ist der Strahlengang bei einer Ultramatic mit angesetztem Septon.
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| Die letzten Ultramatic CS Gehäuse haben dann noch einmal eine kleine Modifikation erfahren. Sie wurden ohne die spezielle Synchronisation für die Blitzbirnchen ausgeliefert. Dabei hat man dann bei der Beschriftung, wie bei der Bessamatic CS, nicht nur das "M" sondern ebenfalls das "X" entfallen lassen. Geblieben ist nur das "V" für Vorlaufwerk (Selbstauslöser). |
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