Bessamatic 1959-1962
Voigtländer interner Name: Typ 145 Diese Variante war das am Markt erfolgreichste und somit am meisten verkaufte Modell der Bessamatic-Serie.
Im Erscheinungsjahr des lichtstarken Septons (1960) mußte man für eine Bessamatic mit Color Skopar und Tasche DM 611,-- auf den Ladentisch legen. Mit dem Septon wurden bereits DM 784,-- fällig. Gönnte man sich gar ein Gehäuse mit dem Zoomar mußte man sogar DM 1.281,-- ausgeben. Zum Vergleich: Der Verdienst eines VW-Mitarbeiters lag im Jahre 1960 bei durchschnittlich DM 508,-- pro Monat. Einen VW Käfer bekommt man in diesem Jahr bereits für DM 3.790,-- (weniger als drei Bessamatic mit Zoomar und Bereitschaftstasche!).
Legt man die aktuellen (2016) Einkommen zugrunde, dann würde die Bessamatic mit dem Zoomar heutzutage über 10.300,-- Euro (ca. DM 20.200,--) kosten. Das heißt, die Bessamatic mit Zoomar lag damals auf dem Preisniveau einer heutigen Profikamera.
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"Weihnachten 1961" Eine Voigtländer Bessamatic zum Fest
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- Der Aufsteckschuh (Blitzschuh 145/20) für den Sucher ist bei dieser Bessamatic im Lieferumfang enthalten.
Folgende Änderungen wurden gegenüber der Ur-Bessamatic sukzessive bis zum ca. 10.000 Gehäuse umgesetzt:
- Der Verriegelungsnippel zur Einstellung der Filmempfindlichkeit ist jetzt rund statt rechteckig.
- Der Film-Rückspulknopf ist im Durchmesser um 1,5 mm auf 18 mm vergrößert.
- Erweiterung der einstellbaren Filmempfindlichkeit von 33 DIN auf 36 DIN (von 1600 ASA auf 3200 ASA). )*
- Die Markierungen für die Filmempfindlichkeit von 10 ASA und 32 ASA sind jetzt kleine Kreise, statt der Punkte.
- Die ASA-Werte sind schwarz, statt grün, ausgelegt.
- Die Markierung für die eingestellte Filmempfindlichkeit ist rot statt schwarz.
- Die Merkscheibe, über dem Schnellspannhebel, für den eingelegten Film (Tageslicht, Kunstlicht oder Schwarz-Weiß) ist vereinfacht.
- Die drei Standfüße sind deutlich vergrößert und haben jetzt eine Höhe von 4 mm statt 1,5 mm auf der Kappe und 7 mm statt 4,5 mm am Objektivträger.
- Die Stativaufnahme konnte dadurch auch um 2,5 mm angehoben werden.
- Ein Loch mit einer Abdeckung auf der Gehäuserückseite linksoben, für einen schnellen Zugriff auf die Justierung des Belichtungsmessers, wird eingeführt.
- Der Auslöser läuft nun in einer Buchse (zu erkennen an einem Absatz beim Auslöser).
- Die grüne Beschriftung ("B" und die Zeiten 4 bis 250 sec.) auf dem Kombinationsring des Verschlusses ist entfallen. "B" ist jetzt rot.
- Die Niete zum Führen des Films auf der Film-Gleitbahn sind durch Schrauben ersetzt.
Spätere Änderungen in der laufenden Serie:
- Ab dem ungefähr 64.000sten Gehäuse ist der Schriftzug "WEST GERMANY" auf dem Rückdeckel entfallen und
- auf der unteren Kappe des Gehäuses, unter dem Rückdeckel, ist jetzt der Schriftzug "MADE IN WEST GERMANY" geprägt.
- Gehäuse ab der Seriennummer 77.000 (Fertigungsdatum ab ca. Oktober 1960) haben ein überarbeitetes Hemmwerk um die Funktionssicherheit zu erhöhen.
)* | Die Exportmodelle mit einer Angabe der Filmempfindlichkeit ausschließlich in ASA-Werten wurden nicht umgestellt. Sie blieben unverändert bei 6 ASA bis 2000 ASA. |
Hier eine kurze Erklärung des für mich besten weil selbsterklärenden "Filmsorten-Anzeigers":
- Schwarz-Weiß Muster = Schwarzweißfilm
- Glühlampe = Farb-Kunstlichtfilm
- Sonne = Farb-Tageslichtfilm
Allgemeine Daten und Bilder
Gewicht: 810g (nur das Gehäuse)
Produzierte Gehäuse ca. 137.500 Stück
Bis Gehäusenummer ca. 140.000
Preis 1959: DM 469,-- (nur das Gehäuse)
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Bessamatic mit original Karton |
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Voigtl. - Bestellnummern
Gehäuse:
mit Color-Skopar:
mit Septon:
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145/00
145/95
145/98
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Bessamatic mit Color-Skopar und Blitzschuh |
Diese Kamera war 26 Jahre lang in Benutzung. Sie hat zig Reisen überstanden und mit ihr sind unzählige Fotos geschossen worden. Noch heute ist das Gehäuse voll funktionsfähig! --- ¡So muß Technik! --- |
Das Oberteil des Kamerakartons ist in der Farbe jetzt dunkelblau. Das Unterteil bleibt unverändert silber. Die Nummer des Kartons ist jetzt mit der vollständigen Typnummer versehen (14509-22B).
Hinweis zu den Voigtländer-Bestellnummern: Die Bessamaticmodelle konnten zwar zusammen mit einem Standartobjektiv bestellt werden, einen Preisvorteil hatte man dadurch aber nicht. Für ein "Bundle" 145/98, zum Beispiel, mußte man das gleiche bezahlen wie für ein einzeln gekauftes Bessamaticgehäuse 145/00 plus einem Septon 145/67. Diese Gegebenheit war wohl der Preisbindung geschuldet, die Voigtländer dem Einzelhandel auferlegt hatte.
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