Braunschweiger Mundart

Früher haben die Leute hier bei uns in der Region Braunschweig Platt gesprochen. Dieser Dialekt ist mehr und mehr zurückgedrängt worden. Heute sind nur noch ein paar spezielle lokale Ausdrücke und Redensarten übriggeblieben. Die Jugendlichen kennen vielfach diese aber auch schon nicht mehr. Diese Seite ist entstanden, damit unsere Braunschweiger Mundart nicht ganz in Vergessenheit gerät. Auf diese Weise erfahren auch unsere Enkelkinder, was unsere Groß- und Urgroßeltern so zu köddern (reden) hatten.

Aussprache

Den Braunschweiger erkennt man sofort am ¨klaren¨ A. Dieses ¨klare¨ A zu beschreiben ist etwas schwierig. Sagen wir mal so, es handelt sich mehr um ein langgezogenes A, in dem die Laute E und Ö mitschwingen.
Auch das EI wird in einigen Worten mehr zum AI oder gar AAI.
Ein typischer Satz um einem Nicht-Klinterklater dies deutlich zu machen, ist zum Beispiel:

Baaide Baaine in ainem Aaimer und kaaine Saaife, aau waai.
(Beide Beine in einem Eimer und keine Seife, au weia.)

Das I hinter dem AA ist dabei, wenn überhaupt, nur sehr schwach zu hören.
Dieser Satz (den ich nicht nur von meinem Großvater immer wieder gehört habe) verdeutlicht auch, daß wir Braunschweiger keine Scheu haben uns selbst auf die Schippe zu nehmen.

Ein weiteres Beispiel stammt von Hermann Eppers aus den 60gern, an den ich auf diesem Wege (wohlgemerkt positiv) erinnern möchte:
Arbeiter: Meine Mutter ist verstorben, ich hätte gerne einen Tag frei.
Hermann Eppers: Was willste denn da? Willste Dich dabaailejen?

Selbstverständlich hat dieser Arbeiter zur Beerdigung seiner Mutter einen Tag Sonderurlaub bekommen.

Betonung

Die Betonung ist fast zwangsläufig eine Folge aus dem ¨klaren¨ A.
Wir wohnen zum Beispiel nicht in der Braunschweiger Straße, sondern - na klar - in der Braunschwaaiger Straaße. Hierbei liegt die Betonung, nicht wie sonst üblich auf Braunschweiger, sondern auf Straße.

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Euer Rolf der Klinterklater.