Gartentips / pflanzen, sähen
(Mischkultur)
 
Gleich zur Tabelle sich ¨liebender¨ Pflanzen. ==> klick mich

Was bedeutet eigentlich Mischkultur?

Als Mischkultur bezeichnet man das Nebeneinanderpflanzen verschiedener Pflanzenarten. Hierbei stehen zum Beispiel gleiche Gemüsearten in Reihen versetzt nebeneinander. Man kann aber auch die Anpflanzung in Reihen ganz aufgeben und die Kulturen in einem scheinbar wild gemischten Durcheinander anbauen. Als ¨Krönung¨ kann unser Gemüsebeet dann auch noch mit Blumen durchsetzt werden. Zugegeben, ein ordnungsliebender Gartenfreund wird beim Anblick eines solchen Gemüsebeetes sicherlich erschrecken, doch lest weiter und laßt Euch von den Vorteilen der Mischkultur überzeugen.

Vorteile der Mischkultur

Einige Gartenfreunde haben schon die Erfahrung gemacht, daß zum Beispiel ihre Erdbeeren in einem Jahr sehr stark von Pilzbefall in Mitleidenschaft gezogen wurden. Im darauffolgenden Jahr (trotz ähnlicher Witterung) war das nicht der Fall, und dies nur deshalb, weil diesmal die Zwiebeln genau neben den Erdbeeren standen. Dieser Effekt ist darauf zurückzuführen, daß Pflanzen Wirkstoffe abgeben. Diese Wirkstoffe wiederum können bei anderen Pflanzen das Wachstum begünstigen und sogar Schädlinge fernhalten. Wir betreiben auf diese Weise einen natürlichen Pflanzenschutz und müssen nicht gleich wieder den Geldbeutel der Pharmaindustrie füllen :-)).
Selbstverständlich gibt es aber auch Pflanzen, die nicht gut nebeneinander gedeihen. Das Wissen darum, welche Pflanzen sich ¨mögen¨ und welche nicht, ist also eine Voraussetzung für das erfolgreiche Gärtnern.

Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß der Abstand der Bepflanzung geringer ist als bei herkömmlichem Anbau. Schnell und langsam wachsende Pflanzen mit unterschiedlichen Nährstoffansprüchen werden nebeneinander gesetzt und schon kann der Reihenabstand der Kulturen um bis zu 20% reduziert werden.
Da die einzelnen Pflanzenarten unterschiedliche Reifezeiten haben, entstehen durch das Ernten in unserem Gemüsebeet freie Stellen. Diese Lücken füllen wir wieder mit neuen Kulturen auf. Wir erreichen also auf diese Weise eine intensivere Nutzung unseres wertvollen Gemüsegartens.

Beispiel einer Mischkultur
Mischkultur mit einer Blumen- und drei Gemüsearten

Was muß bei der Mischkultur beachtet werden?

Das Zusammenbringen sich ¨liebender¨ Pflanzen ist das A & O der Mischkultur. Hierfür haben ich Euch eine kleine Tabelle als Hilfe zusammengestellt. So pflanzen oder säen wir also zusammen, was sich ergänzt im

  • Blattbereich:         Kulturen so wählen, daß durch die Blätter eine Bodenabdeckung erreicht wird, die Blätter aber nach dem Regen wieder abtrocknen können.
  • Wurzelbereich:     Kulturen zusammensetzen, die sich mit den Wurzeln vernetzen können und sich nicht abstoßen.
  • Nährstoffbereich: Pflanzen mit unterschiedlichem Nährstoffanspruch zusammensetzen.
  • Reifeanspuch:      Pflanzen mit unterschiedlichen Reifezeiten nebeneinander bringen.
Außerdem müssen wir darauf achten, daß
  • nicht eine Pflanzenart auf dieselbe Stelle gesetzt wird wie im Vorjahr (Fruchtfolge).
  • Starkzehrer im zweiten Jahr eine Kopfdüngung erhalten.
  • abgeerntete Stellen wieder neu bepflanzt oder eingesät werden (Kulturfolge).
  • die Bodenabdeckung der Zwischenräume durch Mulchen erfolgt.

Die beiden zuletzt genannten Punkte verhindern sehr wirksam eine Austrocknung des Bodens, die Auswaschung von Nährstoffen und die übermäßige Verbreitung von Wildkräutern.

Zum Schluß

Hier habe ich sicherlich ein sehr komplexes Thema angesprochen. Doch laßt Euch nicht entmutigen, sondern nutzt die ¨langweiligen¨ Wintermonate zum Beispiel zur Planung Eures neuen Gemüsegartens.

Euer Gartenfreund Rolf.