Immer beliebter wurde auch die Ablichtung von Schriftstücken, Bildern oder kleinen Gegenständen. Nicht nur die Philatelisten und Numismatiker nutzten mehr und mehr die Kleinbildfotografie zur Katalogisierung. Die beiden dafür bestens geeigneten Reproduktionsgeräte, das Reprophot und das Tisch-Reproduktionsgerät, kamen nicht von Voigtländer sondern von der Konzernmutter Zeiss Ikon. Die eigentlich speziell für die Contarex und einige Contaflexmodelle ausgelobten Geräte lassen sich ohne Einschränkung auch mit einer Bessamatic oder Ultramatic nutzen. Im Programm für die Bessamaticreihe waren sie ebenfalls offiziell als Zubehör aufgelistet.
Aufgrund des schon damals recht hohen Anschaffungspreises sind die Reproduktionsgeräte aber nur in kleinen Stückzahlen verkauft worden. Insbesondere ein komplettes Tisch-Reproduktionsgerät mit der zugehörigen Beleuchtungseinrichtung und Bedienungsanleitung ist daher heute ein extrem seltenes Sammlerstück.
Die Aufnahme
Die zu kopierende Vorlage wird nach dem Sucher ausgerichtet und eingestellt. Die Vorlage kann dabei den Sucher voll ausfüllen. Vom Film wird immer etwas mehr erfaßt als das Sucherbild zeigt.
Die endgültige Scharfstellung kann beim Reprophot über den Einstellschlitten erfolgen. Beim Tisch-Reproduktionsgerät muß die Einstellung der Schärfe über das Objektiv durchgeführt werden.
Die Repro-Geräte lassen sich auch sehr gut mit der Kamera in Verbindung mit dem Emoprox Balgengerät benutzen.
Bei der Erfassung der richtigen Belichtung ist darauf zu achten, daß die Vorlage nicht abgeschattet wird. Gegebenenfalls ist ein separater Belichtungsmesser zu verwenden. Bei der TTL-Messung der CS-Kameras ist dieses selbstverständlich nicht erforderlich.
Um die Kamera auszulösen ist die Verwendung eines Drahtauslösers und/oder des Vorlaufwerks (Selbstauslöser) dringend angeraten.
Reprophot
Das kleinere ist auch gleichzeitig das leichter zu handhabende Reproduktionsgerät. Es eignet sich für die allgemeinen Reproduktionsaufgaben sowie zum Kopieren von Dias. |
Die Einzelteile sind schnell zusammengeschraubt und tragen die schweren Kameras erstaunlich sicher. Je nach der Größe der aufzunehmenden Vorlage kann das Reprophot ohne, mit einer oder mit beiden Verlängerungsstangen in der Höhe variiert werden. Dadurch läßt sich ein variabler Arbeitsabstand von 20mm bis 470mm erreichen. Eine Adapterplatte erlaubt die Anbringung der Kameras Contaflex I, II, III, IV, alpha und beta sowie auch einer Bessamatic.
In dem Einstellschlitten befinden sich Stativgewinde. Mit Hilfe eines dieser Gewinde läßt sich eine, aus damaliger Zeit handelsüblichen, Beleuchtungseinrichtung befestigen. Gleichzeitig kann damit der Schlitten auch alleine auf einem Stativ (z. B. für Makroaufnahmen) und auch an dem Tisch-Reproduktionsgerät verwendet werden. |
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Unter Sonstiges Zubehör ist ein Bild vom aufgebauten Reprophot zu finden. |
Tisch-Reproduktionsgerät mit Beleuchtungseinrichtung
Wie der Name schon sagt, wird dieses Reproduktionsgerät an einem Tisch oder einer Platte befestigt. Hiermit sind auch Aufnahmen von relativ großen Vorlagen möglich. An die Säule dieses Reprogerätes kann zusätzlich die zugehörige Beleuchtungseinrichtung angebracht werden. Je nach Größe der Vorlage können dann zwei oder vier Leuchten angebaut und verwendet werden. Durch Heben und Senken der ganzen Säule (incl. der Beleuchtungseinrichtung) wird der Abstand zur Reproduktionsvorlage festgelegt. |
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Am Stativkopf läßt sich die Adapterplatte auswechseln. Um eine Contaflex prima, rapid, super, super B oder Contarex zu adaptieren wird die Platte mit den zwei Führungsdornen, die in den Kameraboden eingreifen, benutzt. Für die Contaflex I, II, III, IV, alpha und beta sowie auch eine Bessamatic oder Ultramatic hingegen kommt der Adapter ohne diese beiden Führungsdorne zum Einsatz.
Für Makroaufnahmen wird der Stativkopfträger anders herum an der Säule befestigt. Dadurch erhält man sehr kurze Aufnahmeabstände. Die Lampen der Beleuchtungseinrichtung müssen dabei so eingestellt werden, daß das Aufnahmeobjekt nicht durch die Kamera abgeschattet wird. |
Bessamatic mit Dynarex 100 und Focar B, mit Winkelfernrohr 355/45 und Drahtauslöser an Tisch-Reproduktionsgerät 20.1850 mit Beleuchtungseinrichtung 20.1852 |
Einzelteile des Tisch-Reproduktionsgerätes
Tischklemme | 20.1826 | Preis 1964: DM 38,-- |
Säule Ø32mm x 600mm | 20.1819 | Preis 1964: DM 38,-- |
Stativkopfträger | 20.1828 | Preis 1964: DM 38,-- |
Stativkopf mit 2 Adapterplatten | 20.1824 | Preis 1964: DM 35,-- |
Einzelteile der Beleuchtungseinrichtung
Kreuzstück 32/22 | 20.1810 | Preis 1964: DM 27,60 |
Querstange Ø22mm x 600mm | 20.1820 | Preis 1964: DM 26,40 |
2 Kreuzstücke 22/15, je | 20.1811 | Preis 1964: DM 26,-- |
2 Beleuchtungsstangen Ø15mm x 400mm, je | 20.1808 | Preis 1964: DM 14,-- |
4 Kreuzstücke 15/15, je | 20.1812 | Preis 1964: DM 26,-- |
4 Reflektoren mit Gelenkstange, je | 20.1813 | Preis 1964: DM 40,-- |
Desweiteren werden noch vier Leuchtmittel mit Sockel E27 benötigt. Empfohlen wurden damals 60W Glühlampen in matt-weiß. Zu haben waren diese im Jahre 1962 zum Beispiel von der Firma Osram für DM 1,20 pro Stück (UVP).
Alle Fotoartikel der Zeiss Ikon unterlagen der vertikalen Preisbindung. Die Verkaufspreise waren also in ganz Deutschland die gleichen und wurden vom Hersteller festgesetzt!
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